Das Wunschkind

Brenda vom Beetseeufer                   * 1. Januar 2003

Unser Baby

Zannie Da treibt man sich im Internet herum, lernt im Chat jemanden kennen, schaut sich die HP an, findet eine Hündin besonders hübsch, sagt das auch. Und dann kommen irgendwann ein paar Bilder an. WAS? Zannie hat Welpen?? Und ein Mädchen ist dabei?? Und kurzhaarig ist die?? Wird wohl farblich der Mama ähnlich?? OH! Schlaflose Nächte. Dann sagt man so was wie "die möchte ich haben" und wartet, was von der anderen Seite kommt. Und denkt nach. 3 Hunde?? wie würde sich das regeln lassen? Ponka ist jetzt schon über 10, Alina wird 9, eines Tages sind beide wirklich alt und dann ist es irgendwann nur noch eine, die sich schwer an ein junges Wesen gewöhnen würde. Mal ein Baby aufziehen? Wirklich ein kleines Wesen ins Leben führen, ein Hündchen, was noch keine negativen Erfahrungen gemacht hat, nicht durch mehrere Hände gegangen ist? Dessen Entwicklung man richtig miterleben und auch mitgestalten kann. Immer deutlicher wird das Ja und hoffen. Und dann kommt auch der Augenblick, wo die Züchterin, Kathleen, mir die Kleine zusagt.

Dann eine Reise, Sabine will sich eine Kleine ansehen und ich will Brenda (den Namen durfte ich ihr schon geben, JUCHUU) besuchen. Schreckliches Lampenfieber. Wird sie wirklich "mein" Hund sein? Funkt es, wenn ich sie zum ersten Mal auf den Arm nehme? Wird mich die Mama mögen, das finde ich auch wichtig. Schweißausbrüche, zitternde Hände. Nein, nicht lächerlich, was, wenn es dann doch nicht paßt?? Aber alle Sorgen waren überflüssig, Kathleen und Ronnie sind ganz lieb, sofort sympathisch, Strolch, der Papa von Brenda, den wir zuerst kennenlernen, ist ein reizendes Kerlchen, sehr charmant und liebenswert. Und als wir in die Wohnung kommen bin ich von Mama Zannie gleich fasziniert.

Und erst Aimee, die "Tante" von Brenda, Zannies Tochter aus dem ersten Wurf - so was von bezaubernd, einfach zum stehlen! Kaum sitze ich auf dem Sofa, habe ich Aimee auf dem Schoß, die etwas scheue Zannie kommt auch und läßt sich streicheln, ich bin überglücklich. Ja, und da ist ja auch noch die winzige Hauptperson, Brenda! Ich kriege weiche Knie, als ich sie zum ersten male in der Hand halte (so klein ist sie noch) und hochnehme.

Und was macht das kleine Ding? Kuschelt sich sofort an meinen Hals! Ja, das ist mein Hund!

Hübsch ist sie, lustig gezeichnet, fröhlich und munter. Auch die Brüder sind nett, hübsch und lieb.Ich hoffe, sie bekommen ein ganz gutes Zuhause. Und Klein-Brenda setzt sich gegen die deutlich größeren Burschen zur Wehr, tapfer ist sie. Und bei Bächleinmachen hebt sie sogar ein Füßchen an, fast schon wie Ponka. Für Brenda werde ich alles, wirklich alles tun!

Jetzt heißt es noch 6 Wochen warten - oh wird das lang! Bin ich neidisch: Sabine nimmt ihre kleine Shakira gleich mit, ein munteres, niedliches Hündchen, man kann immer über sie lachen. Zwar kriege ich kaum noch Luft vor Neid und jeder zweite Satz fängt an "wenn Brenda...." Es fällt schwer, sehr schwer. Ich warte auf Brenda!!!!

Mama Zannie                                              und Papa Strolch

Jetzt gibt es viel zu tun: Wohnung welpensicher machen, räumen, gründlich putzen, die Zeit vergeht einerseits zu schnell, aber auch wieder quälend langsam. Logistische Probleme müssen gelöst werden: DANKE CARMEN!!! Sie ist so lieb, nimmt sich Urlaub und fährt mich, damit ich dann beide Hände für Brenda frei habe. Niemand hätte ahnen können, daß die Kleine so brav ist und die fast 8 Stunden Fahrt völlig unbeeindruckt im Bauchsack schläft.

Endlich ist der große Tag! Liebe Begrüßung, diesmal kennt mich Zannie (mein Trockenfleisch mag sie wohl!) auch und kaum sitze ich, habe ich die ganze Meute auf dem Schoß, Ponka und Alina ziehen lange Gesichter, na sie werden das überleben.

Dann gehen wir spazieren. Es fängt etwas an zu regenen. 30 Meter und Brenda dreht um, egal wer ruft, sie geht zum Auto zurück. Das ist meine Chance! Ich hole sie, sie läßt sich problemlos nehmen, setze sie in den Bauchsack: Schnüffel, wusel und schon liegt sie zufrieden, warm und trocken. MEIN Hund, es ist wirklich zum lachen, sie fühlt sich wohl bei mir und hat mich jetzt schon im Griff. Abends muß ich mich noch einmal von ihr trennen, aber am nächsten morgen kommt sie in die Tasche, die nach der Familie riecht und von den Brüdern auch "getauft" wurde und wir fahren ab. Aber die Tasche ist ihr nicht recht, also halten wir und ich tausche gegen den Bauchsack. JA, da fühlt sie sich wohl, schläft gleich ein und Carmen lacht sich kringelig, weil auf der Reise nur hin und wieder mal kleine weiße Füße aus dem Sack ragen. Sie schläft ganz brav und geduldig, kein quängeln, kein fiepen, absolut autofest und unglaublich lieb.

Zuhause erkundet sie dann gleich alles, akzeptiert das Klo, lernt blitzartig die Aufstieghilfen zu benutzen, kann aufs Sofa, aufs Bett, frißt brav - das einzige, was sie haßt, ist das Brett, was ich in die Küchentüre stelle, damit Flur, Bad etc. nicht immer zugänglich sind.

Abends haben wir dann einen fast schrecklichen Moment. Brenda, gewohnt, mit der Familie auf "Fellfühlung" zu schlafen, wird von Ponka angeschnauzt, Alina ist unter der Decke verschwunden und da sitzt das kleine, einsame Tierchen, hat ganz traurige Augen und fiept leise. Ich nehme sie und sie kuschelt sich sofort an meinen Hals schnauft zufrieden und gibt Küßchen. Und da schläft sie von nun an.

Projekt Leine:

Es ist kalt, windig: Brenda hat absolut kein Problem mit dem Geschirr, auch die Leine stört sie nicht die Bohne, aber sie will immer in Richtung Daheim! Vorwärts ist nicht, sie will zurück. Also tragen. Aber Bächlein macht sie, und Häufchen auch! Und ab dem 2. Tag will sie möglichst nicht mehr drinnen,  sie hält morgens schon durch, bis wir unten sind und sie heruntergelassen wird. Wohlgemerkt freiwillig! Ich setzte sie mehrfach aufs Klo, aber      sie streikt.

Ein kleines Problem hatten wir dann mit einem Füßchen, na da haben wir dann gleich den TA getestet, ja, er versteht wirklich was von Chis. Das hatte zwar Ponka schon gemeint, aber ich bin doch froh, es jetzt selbst auch noch mal feststellen zu können. Sie muß eine Spritze bekommen, sonst alles OK.

So tapfer ist sie, kein Laut bei der Spritze, nur ein wenig mit der Haut hat sie gezuckt. Tolles Mädchen.

Inzwischen hat sie mich auch überredet, das blöde Brett nicht mehr aufzustellen, ich vertraue ihr, sie darf in die ganze Wohnung. Erstaunlich, daß so ein kleiner Hund schon so zuverlässig und sauber ist. Hätte ich mir nicht träumen lassen. Danke Zannie! Hast Deine Tochter wirklich gut erzogen. Leberwurst kannte Brenda noch nicht - aber jetzt! Kaum komme ich mit dem Teller (3 Kügelchen natürlich, müssen ja alle was kriegen), da steht sie schon hyperinteressiert da, ich lasse sie lecken HMMMM! Dann Traumeel-Tablette mit Leberwurst, kein Problem, sie nimmt die ohne Zögern. Schön ist: Alina versucht immer wieder, sie zum Spielen aufzufordern, schnüffelt an ihr. Und nach dem TA, als ich noch was einkaufen ging (Leberwurst) und alle 3 auf dem Rücksitz saßen, das war wirklich harmonisch, da brauche ich mir keine Sorgen zu machen, Ponka will zwar ihre Ruhe, aber sie würde Brenda schon verteidigen. Nicht mehr mein, jetzt ist sie UNSER Hund.

Heute Morgen ist alles wieder OK, sie läuft normal, nur ganz selten schohnt sie das Füßchen noch. Das hindert sie aber nicht daran, alle Hockerchen zu entern. Ein wenig beleidigt, daß sie nicht nach Lust und Laune zu mir auf den PC-Sessel kann - da muß sie fragen und das macht sie ziemlich deutlich.

Interessant ist auch noch der große Spiegel. Immer wieder steht sie nachdenklich davor, kann das wohl noch nicht zuordnen, versucht aber auch nicht, mit dem Spiegelbild zu spielen, so dumm ist sie nicht.

Leine laufen geht auch schon besser, obwohl es heute morgen saukalt war, lief sie genau doppelt so weit wie gestern. Hihi, jetzt kann ich mir ungefähr ausrechnen, wann sie die ganze Runde schafft.

Wieder Neuigkeiten: Der Nachmittagsspaziergang. Schöne Sonne richtig warm. Brenda will nicht laufen, hängt sich in die Leine, beißt rein, will nicht laufen. Also tragen. Ist mir dann auch zu langweilig, dann komme ich auf eine Idee. Ich habe die vorbereitete Schleppleine in der Tasche. Brenda dran, Knoten rausgemacht - und siehe da, ab 3 Meter Abstand fäng Brenda an zu trippeln und kommt recht zügig nach. Schnüffelt zusammen mit Alina, der Spaziergang macht den beiden richtig Spaß und auch Ponka wartet brav, muß nur hin und wieder daran erinnert werden. So soll das also sein. Ok, Brenda, ich habs begriffen, die Baby-Leine können wir vergessen, ab jetzt kriegst Du eine "ausgewachsene".

Einen Monat ist sie jetzt hier, wenig Zeit zu schreiben, spielen und schmusen mit einem Chi-Baby können den Tag ganz schön ausfüllen.

Sie ist ein richtiger Goldschatz, sogar Ponka ist stolz auf sie, läßt die Kleine auf meinem Schoß schon mit sich kuscheln, dreht sich nur mal nach ihr um, wenn Brenda angerannt kommt, ihr Küßchen gibt und sie anstupst. "Nein" und "Pfui" klappen schon zuvelässig, "komm her" nicht immer, die Welt ist einfach zu spannend. Aber wir arbeiten daran, draußen lieber noch mit der Schleppleine, ich gehe kein Risiko ein mit ihr.

Tja, und dann, am 30.04. sind wir in den Odenwald gefahren, zum ausgiebigen Chi-Treffen. Wir waren die zweite "Familie" die ankam, vor uns waren nur Falk und sein Dario da. Und der arme Dario, der das Treffen vom letzten Jahr im Kopf hatte, wollte ohne andere Chis nicht fressen, sprang bei jedem vorfahrenden Wagen auf und wartete! Im Zimmer angekommen, durfte Dario seine beiden Freundinnen begrüßen und die Neue kennenlernen. Und er war völlig fasziniert von Brenda! Ganz lieb und vorsichtig, gar nicht aufdringlich machte ihr der (gegen sie) Riesen-Chi den Hof und sie kokettiert mit ihm!

Am nächsten Tag kommen dann nach und nach die anderen an, und wie nicht anders zu erwarten, alle friedlich, lieb zueinander und begeistert, so viele Freunde zu treffen - wie die dazugehörigen Menschen auch.

Es sind wunderschöne Tage, allerdings ist Brenda noch kein Laufhund, wie ihre Freundin Shakira z.B., Brenda möchte lieber spielen und balgen, viel schnüffeln und alles erkunden. Aber Shakira ist auch schon 4 Wochen älter. Aber Brenda ist voll integriert in das doch große Chi-Rudel, was da so herumwuselt, immer unterwegs. Nur manchmal wird Alina eifersüchtig, dann läuft sie hin und fängt ganz wild an, mit Brenda zu spielen, dokumentiert: MEINE Brenda! Und so brav ist die Kleine, beim Essen ganz ruhig in ihrer Tasche, keine Gequengel, gar nichts. Sogar wenn die Stimmung höher geht, liegt sie ganz ruhig und schläft.

Auf der Rückfahrt war es dann ziemlich heiß im Wagen, trotz Zusatz-Ventilator haben meine beiden Schwarzen gehechelt, Brenda hingegen genüßlich ausgetreckt die Wärme genossen. Kleiner Sonnenhund!

Daheim angekommen, wurde erst mal jeder Raum erneut inspiziert, alle Spielzeuge, jeder Knochen, jedes Möbelstück wird begrüßt, und kaum eine halbe Stunde nach der Ankuft wollten alle drei unbedingt raus. Was ich mir schon gedacht hatte: Es ging nur darum, die frischen Inserate zu lesen, gemacht hat keine mehr als 3 Tröpfchen. Dann Essen - die Großen zu müde, kaum was angerührt, aber Brenda hat sehr gesunden Appetit. Dann noch mal Spielstunde, arme Alina, wird hart trainiert. Aber jetzt, wir sind 5 Stunden daheim, fällt sie doch um, schläft und träumt neben mir mit zuckenden Pfötchen und wippenden Ohren.

weiter zu unserer Freundin Cara

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